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120 Route 14.ELLORA. zerfleischt und einem andern das Blut aussaugt, usw.; häufig ist das
Lingamsymbol. Jenseit der Straße folgt

16. der *Kailâs-Tempel (Kailâsa ist der Name des Götterbergs
in Trans-Himâlaya), um 730-55 mit allen Einzelheiten als freistehendes
Gebäude von 47 × 84m Grundfläche und 33m Höhe ganz aus dem Felsen
gehauen, also ein gewaltiger Monolith. Die technische Sicherheit der
Erbauer ist erstaunlich, wenngleich Fergusson dabei hervorhebt, daß
diese Herstellungsweise in dem leicht zu bearbeitenden Tuff weniger
kostspielig war, als der Aufbau in Mauerwerk. Die Front ist dem
Felsabhang zugekehrt; auf der Wand sind die Figuren des Vischnu,
des Schiva und anderer Götter eingemeißelt. Die Pyramidenform des
Torbaus erinnert an die südindischen Gopurams, die aber einer späteren
Zeit angehören (vgl. S. 74). Der Hof ist tief ausgeschachtet. Vom Ein-
gangstor
führt eine Felsbrücke, von der man im Hof r. und l. zwei
riesige Steinelefanten erblickt, hinüber nach dem vorderen Heiligtum
(Mântapam), das einen Nandibullen umschließt. Über eine zweite Fels-
brücke
gelangt man zum eigentlichen Tempel, der ebenfalls auf einem
hohen massivem Unterbau steht (33m breit, 50m lang, 29m hoch). R. und
l. im Hof zwei 15m h. schön gearbeitete Steinpfeiler. Treppen führen zum
Oberbau, wo man durch die Vorhalle in die 16,7 × 17,4m große Haupthalle
tritt. 16 Pfeiler teilen den Raum in ein breites Mittelschiff und je zwei
Seitenschiffe, östl. öffnet sich die dunkle Zelle (Vimâna) für das heil.
Lingam, deren Eingang r. und l. Flußgottheiten bewachen. Aus den
äußeren Seitenschiffen der Halle gelangt man in einen offenen Umgang,
an den sich fünf Kapellen mit Götterbildern schließen. Die Simse,
Nischen, Pfeiler des ganzen Tempels zeigen einen außerordentlichen
Reichtum feinen Ornaments. Die N.-, O.- und S.-Seite des Hofs um-
ziehen
prächtige Galerien, mit reich skulpierten Pfeilern und gewaltigen
Götterbildern von düsterer Phantastik. Die dreistöckige Halle an der
südl. Galerie war vielleicht zu Priesterwohnungen bestimmt. Zum
Kailâs-Tempel gehört noch, über dem westl. Teile der N.-Galerie, wo
eine Wendeltreppe hinaufführt, Nr. 17, das Lankeschwara, der Tempel
des Herrn von Lanka (vgl. S. 22), d. h. des Râma, eine 37 × 18m große
Halle mit 27 höchst mannigfaltig ornamentierten Pfeilern.
23. das Râmêschvara, mit Schiva-Darstellungen, 25. das Khum-
barvada
, mit Darstellung des Sonnengottes auf siebenspännigem Wagen,
und *28. das Dumar Lena oder Sîtâ’s Châvadi, an einer Felsschlucht,
in die ein Wasserfall stürzt. Die majestätische Haupthalle, ungefähr
45qm groß, 6m hoch, mit 16 Pfeilern und einem Nebenraum (darin ein
Lingam), erinnert an die etwas kleinere Elephanta-Grotte (S. 130) und
ist wahrscheinlich jünger als diese.

Die fünf Jaina-Grotten (30-34), wenige Min. nördl. von der
letzten brahmanischen, stammen wahrscheinlich aus dem IX. oder
X. Jahrh. und sind, im Gegensatz zu den älteren Anlagen, mit
keinerlei Klosterräumen verbunden. Außenfronten, Wände und
Pilaster zeigen den überreichen bildnerischen Schmuck, der für
die Jaina-Architektur charakteristisch ist (S. 136).

Besuchenswert ist Nr. 30, die Indra Sabhâ (Indras Festhalle), zwei-
stöckig
, mit kleineren Grottenbauten ringsum. Durch den Vorhof, der
ein kleines Heiligtum mit Tîrthankarstatuen, einen Steinelefanten und
einen 9m hohen umgestürzten Pfeiler enthält, tritt man in die schmuck-
lose
untere Halle (22 × 17m groß). Dann hinauf in die obere Halle (24 × 17m),
mit zwölf schönen Säulen und vielen Tîrthankar-Zellen ringsum. Der
Heiligtumsschrein enthält eine Statue des Mahâvîra. Eine Indra-Dar-
stellung
in der Veranda gehört zu den besten Skulpturen in Ellôra.
Nr. 31. die Jagannâth Sabhâ ist ebenfalls zweistöckig.

Bei dem ansehnlichen Dorf Ellôra ist noch ein hübscher Hindu-
tempel
aus der zweiten Hälfte des XVIII. Jahrh. zu erwähnen.